Nach über 10 Jahren Abstinenz in Sachen DLRG-Tauchturm war es mal wieder soweit. Auf Anregung von Ulrich Dieckmann haben wir uns um einen Termin in `98 bei der Geschäftsstelle der DLRG in Berlin-Pichelsdorf bemüht.
Hier ist die bekannte Bundeslehr- und Forschungsstätte der DLRG untergebracht. Hauptbestandteil ist der Tauchturm, in dem Tieftauchversuche bis zu 150m Wassertiefe durchgeführt werden können. Doch soweit wollten wir nicht runter, für Sporttaucher endet der Tauchgang bei 50m.
Doch ganz von vorne.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Baustellenlandschaft der BRD erreichten die 25 angemeldeten Teilnehmer zu ganz unterschiedlichen Zeiten die BLFS.
Der erste Abend wurde dann zu ausgiebigen Diskussionen genutzt. Daher war es auch ganz natürlich, daß die Ruhestätten zu ganz unterschiedlichen Zeiten aufgesucht wurden, die einen in der 6er-Konservendose, die anderen in dem sogenannten "Pumakäfig".
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit fürchterlichen Brötchen folgte die Einweisung in die BLFS und ganz besonders in den Tauchturm durch den Hausmeister und ehemaligen Druckkammerfahrer "Hanne" Wedell. Durch seine langjährigen Erfahrungen im Betrieb der Druckkammer konnte er so manche Story zum besten geben. Geschichten, die fast immer einen ernsten Hintergrund hatten, weil es fast immer um die Behandlung von Dekompressionskrankheiten ging.
In den meisten Fällen ging die Behandlung für die betroffenen Patienten erfolgreich aus. Nach den verschiedensten Hinweisen zum Aufenthalt im Haus übernahm die eigentliche Druckkammer-Crew das Kommando. Die Funktion der Kammer, die Verhaltensweisen während des Druckaufbaus, das Abtauchen, der Aufenthalt in der Tiefe und die abschließende Dekompression wurden ausgiebig erläutert.
Vor dem Preis haben bekanntlich die Götter den Schweiß gesetzt. Dieser floß, als es um den berühmten Stempel im Paß ging. Einmal, weil er zu Hause vergessen war und einmal weil er überfällig war. Doch das interessierte die anderen Taucher nur am Rande. 19 Teilnehmer hatten sich für einen 50m-Tauchgang schließlich aufstellen lassen. Da jeweils nur maximal 6 Taucher in die Druckkammer dürfen, mußten 4 Gruppen ernannt werden.
Begonnen wurde mit einer 5-er-Gruppe, bestehend aus Markus, Günni, Bernd, Willi und Wolfgang. Die erste Gruppe ist immer etwas besonderes, denn jeder erwartet nun irgendein Problem. Aber es ging alles gut. Auf dem umseitigen Bild kann kann man die glücklichen Gesichter sehen. Doch noch war nicht alles überstanden. Der Test über eventuelle Ausfallerscheinungen stand noch bevor. Das Stehen auf einem Bein fiel den den meisten ganz schön schwer. Warum ??, da kann man raten.
Doch auch dieser Test fiel zur Zufriedenheit der Druckkammer-Crew aus. Allerdings mußten sich die Gruppenteilnehmer nach einer halben Std.noch einmal diesem Test unterziehen. Unterdessen waren die nächsten Teilnehmer in die Druckkammer eingewiesen und konnten die Kammer betreten. Die zweite, dritte und vierte Gruppe absolvierten den Druckkammertauchgang ebenso in souveräner Weise ohne besondere Vorkommnisse. Die erste Gruppe war natürlich schon auf dem Weg ins pulsierende Leben der Großstadt Berlin.
Auch die anderen Gruppenteilnehmer begaben sich auf den Trail, wie man so sagt. Für den Abend hatte Günter Beyer vorgesorgt. Durch Vermittlung von "Jutta" trafen sich alle im Luisenbräu am Charlottenburger Schloss. Dort wurde ein leckeres Eigenbräu serviert und das kalt-warme Buffet war auch schmackhaft. Zur späten Stunde bildeten sich kleine Gruppen, die noch was erleben wollten. Doch irgendwann, zu später Stunde, trafen alle in der BLFS wieder ein. Es wurde über die unmöglichsten Dinge diskutiert, bis sich einer nach dem anderen in sein Schlafgemach verabschiedete.
Der Morgen war durch teilweise sehr verkarterte Gesichter geprägt. Sogar die Sauerstofflasche kam zum Einsatz. Nach einem ausgedehnten Frühstück haben wir uns mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei "Hanne" für seine gute Betreuung bedankt und anschließend in verschiedenen Gruppen auf unterschiedlichen Wegen den Heimweg angetreten.Vielleicht bis zum nächsten Mal.