Nachdem nun 3 Nitrox-Basic-Kurse des TSC in Scharendijke bei DeKabbelaar in Holland auf der Insel Schouwen stattfanden, haben wir uns für den 4. Nitrox-Basic-Spezialkurs diesmal für Hemmoor entschieden. Wilfried Ernst hatte die Unterkunftsorganisation in die Hand genommen. Das Hotel Garni „Fritsche“ im Ort Hemmoor, ca. 3 Kilometer vom Kreidesee entfernt, war unser Standort. Da zeitgleich auch ein Nitrox-Advanced-Spezialkurs stattfand, kamen so am verlängertem Wochenende vom 22. März bis zum 25. März 2001 fast 20 Personen bei Fritsche zusammen., um im Kreidesee zu tauchen.
Die Infrastruktur um den Kreidesee hat sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Ein großes Empfangsgebäude mit Kompressorstation und eine Reihe von zu mietenden Holzhäusern haben sehr zum Erfolg und auch zu vermehrten Sportaucherzustrom beigetragen.
Für unseren Zweck, die Durchführung von zwei Spezialkursen im Bereich des technischen Tauchen, mußten erhebliche Vorbereitungen getroffen werden. Die erforderliche Gaslogistik stellte ein erhebliches Problem dar, weil Flaschenfüllungen mit erhöhtem Sauerstoffanteil in Hemmor eine zu große finazielle Belastung darstellen würden. Bei Trimix-Füllungen, ein Bereich, den wir zum ersten Mal betreten wollten, sieht es noch erheblich schlimmer aus.
Eine Trimix-Füllung in ein 10-Litergerät liegt je nach Prozentanteil bei 30 bis 80 DM. Um nun die Kosten im Rahmen zu halten, waren wir auf Selbstversorgung angewiesen. In einem Klein-laster wurden vier 50 Liter-Preßluft-Flaschen mit 250 bar, 1 x 50 Liter mit Helium und 1 x med. Sauerstoff incl. Füllverteilung und Mischkoffer installiert. Die erforderlichen Daten zum Füllvorgang lieferte der Laptop von Petra.
Doch nun zu den Einzelheiten der Spezialkurse. Petra Heiermann betreute als CMAS-Nitrox-Instructor die Teilnehmer des Nitrox-Basic-Spezialkurses. Das waren diesmal Frank Schlickewei, Colin Grislawski und selbst Tauchlehrer Ralf Kordys ließ sich in die Hintergründe des erholsamen Nitroxtauchens einweihen. Im Vorfeld hatte eine Theorieeinheit durch Peter Koritke im Clubheim stattgefunden. Zwischen den Tauchgängen fand Petra aber immer noch Zeit zu weiteren theoretischen Unterweisungen, insbesondere das Ausfüllen des Kontrollblattes und die Analyse des Flascheninhaltes benötigten viel Zeit.
Doch nach vier Tauchgängen konnte Petra den drei Aspiranten eine gute praktische Leistung attestieren. Leider konnte der Spezialkurs nicht zum Abschluß kommen, weil in Dortmund noch die theoretische Prüfung erledigt werden mußte.
Der Nitrox-Advancd-Spezialkurs erforderte eine erheblich aufwendigere Vorbereitung. Ohne genau zu wissen, was auf sie zukommt, hatten sich Wilfried Ernst, Günther Beyer, Stefan Krausch. Jens Keller, Markus Osthoff und Olaf Patzke bereitgefunden an diesem Spezialkurs teilzunehmen. In vielen Trainings-stunden im Keuningbad wurden alle Techniken des technischen Tauchen geübt und so hatte jeder die Möglich-keit seine beste persönliches Konfi-guration der Ausrüstung zu ermitteln. Besonders ans Herz gewachsen war allen Teilnehmern das Reel und der Hebesack. Die kleinen Wunden, die das Reel verursachte, sind aber schon verheilt. Auch der Gebrauch des zwei Meter langen MD-Schlauches des Hauptatemreglers fand allgemeine Zustimmung. Völliges Neuland war für alle der Gebrauch von 2 Stages. Das Anlegen und Ablegen im Wasser und am Rand, bzw. an einer Plattform erfordert schon eine gewisse Geschicklichkeit.
Eine besondere Herausforderung stellte der Wunsch nach Trimix-Tauchgängen dar. Die Stickstoffnarkosetiefe stellt beim Wunsch nach tieferen Tauchgängen oft eine Hemmschwelle dar.
Durch aufwendige Computerprogramme ist es möglich, entsprechend den Vorgaben, für den geplanten Tauchgang das bestmögliche Trimixgemisch zu ermitteln. Für Hemmoor wurden die unterschiedlichsten Rechenmodelle erstellt und die ermittelte Run-time-auf einer Slate, die an Stelle eines Tauchcomputers auf dem Arm getragen wird, befestigt.. Die absolute Einhaltung des Ablaufplanes ist dabei oberstes Gebot.. Bei den vier Tauchgängen im Kreidesee zeigten sich die Möglichkeiten des technischen Tauchens sehr deutlich. Die diversen Vorbereitungen erfordern erheblich mehr Zeit, als bei einem normalen Preßlufttauchgang. Sitzt mal dann aber fertig konfiguriert auf der Plattform und läßt sich dann nach vorn ins Wasser fallen, ist alle Mühe vergessen. Das Bewußtsein, immer das richtige Atemgemisch, der jeweiligen Tiefe entsprechend, dabei zu haben, rechtfertigt den erhöhten Aufwand.
Der Tauchspaß darf dabei aber nicht vergessen werden. Eine Erkenntnis, die wohl alle Teilnehmer mitgenommen haben. Die wetterlichen Bedingungen waren nicht vom allerfeinsten, aber alle haben auch die Pausen zwischen den Tauchgängen, neben den Füllaufgaben, gut überbrückt. Das Grillfest am Samstag nachmittag, organisiert durch Frank, war dann der Höhepunkt am See,. natürlich vom Frühstück bei Fritsche am Sonntag noch übertroffen. Allen Teilnehmer möchte ich hiermit meinen Dank für die unfallfreien Tauchgänge währen des ersten TSC-Nitrox-Events aussprechen.